HSV – TV Langenselbold II – 29 : 26 – „A oder B –> A, A, A!“

Der Untertitel beschreibt in Teilen genau das, worum es im letzten Spiel der Saison 21/22 für beide Mannschaften ging. Unentschieden oder Sieg für uns und man ist Meister und somit aufgestiegen. Verlieren wir, verbleibt man aufgrund des schlechteren direkten Vergleichs gegen HSG Obertshausen/Heusenstamm und dem heutigen Gegner TV Langenselbold II ein weiteres Jahr in der Bezirksliga-B. Voraussetzung für den heutigen Gegner: Er MUSS gewinnen, will er den Aufstieg packen. Die Zweite aus Langenselbold besteht zu großen Teilen aus erfahrenen Spielern die früher
höherklassig gespielt haben (bis 3. Liga) und stellen die beste Abwehr der Klasse (350 Tore). Wir stellen den besten Angriff (520 Tore). Es war also ein Duell bester Angriff gegen beste Abwehr. Gute Voraussetzungen dafür, dass es eine interessante und spannende Partie werden könnte – und die
wurde es auch. Weit über 150 Zuschauer wollten die beiden Teams unterstützen und sorgten für eine großartige Stimmung und in dieser Spielklasse überdurchschnittlich gut besetzte Ränge. Dem Spiel entsprechend war auch die Besetzung beider Teams – volle Bank (je 14 Spieler). Im Gegensatz zum Hinspiel (23:23) traten die Gäste mit 4 Spielern an, die im Dezember nicht dabei waren. Doch auch auf unserer Seite waren im ersten Aufeinandertreffen 6 Spieler aufgrund von Verletzungen nicht dabei. Alle wollten dabei sein, doch alle konnten nicht dabei sein…. Bis auf einen Kranken waren dann glücklicherweise doch alle an Bord und dabei. Wir trafen uns nochmal 15 Minuten früher als üblich um uns gemeinsam in der Kabine zu treffen und ein wenig über die letzten 4 Jahre und das heutige Spiel zu unterhalten. Das Schiedsrichtergespann, das dem Spiel gebührend angesetzt war, wurde leider kurzfristig durch einen Einzelschiedsrichter ersetzt. Dieser machte seine Sache angesichts der Brisanz des Spiels und der
Lautstärke in der Halle aber sehr souverän und spielte letztendlich für den Ausgang des Spiels keine entscheidende Rolle, denn hüben wie drüben gab es Entscheidungen, die auch anders hätten getroffen werden können/müssen. Eine Vorgabe für das heutige Spiel war, den gefährlichsten Werfer der Gäste (Hinspiel 10 Treffer) auf Rechtsaußen möglichst nicht zum Torabschluss kommen zu lassen. Dem geschuldet starteten wir nicht mit der gewohnten Aufstellung. So genug der Vorworte und rein in die Partie. Nach 2 gespielten Minuten führten wir mit 2:0, ehe die Gäste per 7m ihren ersten Treffer bejubeln konnten. Von Beginn an spürte man, dass es um was geht, und es wurde in der Abwehr beherzt zugepackt. Nach nur 7 Minuten hatte der Schiedsrichter bereits 4x auf die 7m Linie gezeigt – insgesamt 8x im ersten Durchgang und am Ende 16x insgesamt. Trotz der Nervosität und Anspannung schafften wir es schon früh in dieser Partie im Angriff gute Aktionen zu kreieren und lagen deshalb nach 10 Minuten verdient mit 6:3 in Führung. Größer wurde der Abstand jedoch nicht und Langenselbold blieb auf Tuchfühlung und konnte seinerseits schöne Treffer vor allem über den halbrechten Rückraum erzielen. Grund dafür war in der der Abwehr zu suchen, denn nicht immer schafften wir es die vorab besprochenen Dinge umzusetzen. Beim Stand von 10:9 in der 20. Minute waren die Gäste plötzlich wieder bis auf ein Tor dran – alles offen. Erst beim 13:10 in der 25. Minute betrug der Abstand wieder 3 Tore und die Gäste nahmen folgerichtig ihre Auszeit. Geholfen hat sie nicht, denn bei unserer Auszeit, 90 Sekunden vor der Pause, betrug der Abstand beim 15:12 weiterhin 3 Tore. Mit dem direkten Angriff nach der Auszeit, gelang es uns zum ersten Mal mit einer schönen Einzelleistung auf 4 Tore davonziehen und mit diesem 16:12 gingen wir dann auch mit einem etwas beruhigendem Gefühl in die Kabine. 4 Tore sind im Handball so gut wie nichts und jeder der schon ein paar Spiele Handball live oder im TV gesehen hat weiß, dass sich innerhalb von ein paar Minuten alles drehen kann. Schaffen wir es aber nochmal so 30 Minuten zu spielen, haben wir unser Ziel erreicht – leichter gesagt als getan, denn die Gäste aus Langenselbold wollten sich sicher nicht so einfach geschlagen geben und alles dransetzen das Ruder noch herumzureißen. Doch ihr erster Angriff fand nicht den Weg ins Tor, während wir unseren ersten erfolgreich zum 17:12 nutzen konnten. Auch beim 18:13 in der 35. Minute sah es so aus als würde es eine klare Sache. Doch Langenselbold kämpfte sich zurück und konnte in der 41. Minute wieder auf 19:18 verkürzen. Schaffen wir es jetzt dem Druck standzuhalten und unsere Führung zu behaupten. Genau jetzt folgte eine 2-Minutenstrafe gegen uns, doch durch den gehaltenen 7m und einen eigenen Treffer überstanden wir diese mit 1:2 recht ordentlich – trotzdem stand es nun 20:20 und es waren noch 16 Minuten zu spielen und das Spiel war wieder offen. Sollten wir jetzt weiche Knie bekommen? Die Gäste spielten eigentlich weiter wie erwartet, wir schafften es aber heute nicht uns in der Abwehr besser darauf einzustellen. Immer wieder fanden die Gäste einen freien Mann. Doch spätestens jetzt standen die meisten der Zuschauer hinter uns und das beflügelte jeden Spieler. Jedes Tor, jede erfolgreiche Aktion in der Abwehr, jeder gehaltene Ball wurde lautstark von Spielern und Publikum bejubelt. Ganz wichtig in dieser Phase des Spiels: Der Angriff funktionierte! Viel besser als letzte Woche gegen Maintal II, als wir eine sehr schlechte Abschlussquote hatten. Der entscheidende Faktor zu unseren Gunsten war der Angriff und deshalb stand es nach 47 Minuten 23:20 und das kleine Polster verbunden mit der Hoffnung und Zuversicht war wieder da. Clever, routiniert aber phasenweise etwas glücklos im Abschluss so kann man die Angriffe der Langenselbolder nun beschreiben. Das waren auch die Gründe, warum es ihnen nicht gelang, noch einmal zurückzukommen, sondern nur den Abstand nicht größer als 2-3 Tore werden zu lassen. Langsam schwand wohl auch der Glaube daran heute gegen Nidderau den dringend benötigten Sieg noch zu packen. Dann, ab der 50. Minute wurde unsere Überlegenheit immer deutlicher. Das Alter, der Wille, die Kulisse, die knapp 180 Trainingseinheiten seit Beginn der Reise, „Das alles und noch viel mehr …“ haben gegen Ende dann wohl den Unterschied ausgemacht. Spätestens beim 28:23 in der 55. Minute war der Drops gelutscht und Langenselbold ergab sich in sein Schicksal es im entscheidenden Spiel nicht geschafft zu haben. Die Halle tobte schon jetzt und man fing so langsam an zu realisieren, dass man es geschafft hatte. Ach ja, 3 Tore fielen dann auch noch bis zum 29:26 Endstand. Schlusspfiff! Jubel, Schreie, Lachen, Tränen, Klatschen, Tanzen, Siegerkreis, Umarmungen, High five, Musik, Bierduschen und noch einiges mehr war zu sehen und zu hören!

Der HSV-Nidderau hat es zum ersten Mal in seiner fast 50-järigen Vereinsgeschichte geschafft in die Bezirksliga-A aufzusteigen.

Was für ein Tag! – Die Party kann beginnen! Freie Getränke für alle Stempelinhaber!

Fazit: Ein großartiges Spiel, das alles hatte, was es braucht, um den Aufstieg in die A-Klasse perfekt zu machen – gegen eine starke Langenselbolder Mannschaft, die es ihrerseits wollte (vielleicht nicht so sehr, wie wir!) und uns alles abverlangte. Es war sicher nicht unser bestes Spiel, geschuldet wohl auch der Nervosität und der Tatsache, dass es für viele das erste Mal war unter solchen Bedingungen zu spielen. Über die gesamte Spieldauer betrachtet ein verdienter Sieg. Lob, an eine starke Langenselbolder Mannschaft, die mit dazu beigetragen hat, den Zuschauern und uns ein so mitreißendes Spiel zu liefern. Jetzt heißt es erstmal feiern, dann Abschlussfahrt und danach erholen. Mein besonderer Dank geht an die gesamte Mannschaft, die es mit mir zusammen allen Zweiflern bewiesen hat, dass auch ein HSV Nidderau in der Lage ist sich zu entwickeln und vorwärtszukommen. Ein weiterer Dank geht an alle, die an uns geglaubt und unterstützt haben – hier besonders die „Old-School“ Truppe. Allen Ehefrauen, Freundinnen, Eltern sei nicht nur an dieser Stelle gedankt. Ein Extra Lob und Dankeschön geht auch ans ORGA-Team und die fleißigen Helfer, die immer großartige Arbeit bei den Heimspielen, oben an der Theke und drumherum geleistet haben. Großes Lob auch an den Grillmeister und seinen Wagen – Lecker, lecker, lecker! Danke auch an die treuen Leser meiner Spielberichte (und die Nachfragen, wann er denn kommt:-))
Vorschau: Nach der Saison ist vor der Saison. Mit dem Aufstieg gibt es auch Veränderungen. Einen Zugang hatten wir schon vor ein paar Wochen, jedoch ist er noch nicht zum Einsatz gekommen. 3 Neuzugänge aus Maintal stehen bereits fest. Bekannte Gesichter beim HSV, stammen sie doch aus unserer Jugend und haben dort schon u.a. unter mir gespielt. Wir freuen uns schon auf euch. Ein vierter Zugang ist wahrscheinlich. Der Rest ist „Gerüchteküche“. Was noch so kommt und passiert? Warten wir es ab. In den nächsten Wochen sollte als nächstes mit „Allen“, wenn nicht schon geschehen, gesprochen werden, um die nächste Saison zu planen.

Es spielten: Johann im Tor, Edward (3), Daniel B. (2), Till, Tim (1), Fabian (2), Andi (1), Rene (3),
Felix (1), Florian O. (4), Jan K. (3), Christian (7), Markus, Phillip (2)

 


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